MM TIMBER LOG: Der Beitrag des Baumaterials Holz zur Erreichung der Klimaziele
Ein Statement von Richard Stralz zum Beitrag des Baumaterials Holz im Kampf gegen den Klimawandel und zum ökologischen Fußabdruck von Holz im Gegensatz zu herkömmlichen Baumaterialien.
Holzverwendung senkt die Treibhausgasemissionen.
Ein Kubikmeter Holz speichert 250 Kilogramm Kohlenstoff aus einer Tonne CO2. Und wir alle wissen, dass CO2 ein wesentlicher Mitverursacher des Treibhaueffekts ist.
Damit sind Holzprodukte temporäre Kohlenstoffspeicher, und dies über ihre gesamte Lebensdauer. Wenn es darum geht, die Treibhausgas-Emissionen für eine klimafittere Zukunft drastisch zu senken, kommt man an dem wertvollen Rohstoff Holz nicht vorbei. Produkte aus Holz treffen wir in unserem Alltag überall an: ob in Spielzeug, als Fenster, als Parkettboden oder Möbel, oder eben als Holzhaus.
Holzprodukte wirken also wie ein zweiter Wald, der Kohlenstoff bleibt in ihnen gebunden. Und natürlich wird das aus dem Wald entnommene Holz über Aufforstung oder Naturverjüngung nachgepflanzt. Diese jungen Bäume nehmen mittels Photosynthese wieder CO2 aus ihrer Umgebung auf, speichern den Kohlenstoff und geben den lebensnotwendigen Sauerstoff an die Luft ab. Wie in einem perfekten Perpetuum mobile wird durch die Nutzung von Holz und die Aufforstung permanent CO2 der Atmosphäre entzogen und Kohlenstoff gespeichert.
Holz hat einen bis zur Hälfte kleineren ökologischen Fußabdruck als andere Baumaterialien.
Rund 40 Prozent des gesamten Ressourcenverbrauchs auf der Erde – Materialien und Energie – entfallen derzeit auf den Bausektor. Effizienzsteigerungen und damit die Reduktion des Energiebedarfs und des Heizwärmebedarfs bei der Gebäudenutzung werden nicht ausreichen, um den Verbrauch zu reduzieren.
Einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leistet die Wahl des Baumaterials. Holz ist hier einfach unschlagbar. Holzbauprodukte und innovative Holzkonstruktionen können heute in vielen Fällen herkömmliche, beispielsweise Ziegel, Beton und Stahl, ersetzen. Diese sind wesentlich CO2-intensiver, da sie einen viel höheren Aufwand an fossiler Energie, wie Öl oder Kohle, bei ihrer Herstellung und ihrem Transport zur Baustelle haben. Das heißt, Holz wirkt doppelt: Einerseits bleibt der Kohlenstoff im Holzprodukt gebunden, andererseits wird durch den Holzeinsatz die Verwendung von CO2-intensiven Materialien und damit die Emission von schädlichem Treibhausgas vermieden.
Holz ist recycelbar, ein ganz wichtiger Aspekt in der Lebenszyklusbetrachtung. Am Ende der Lebenszeit eines Gebäudes wird ein Holzhaus rückgebaut, die Altholzmaterialien werden in der Holzwerkstoffindustrie als wertvoller Rohstoff für viele Produkte wie beispielsweise Platten für die Möbelindustrie eingesetzt oder als Pellets bzw. Briketts umweltfreundlich, weil klimaneutral, in Energie umgewandelt.
Je mehr CO2-verursachende Materialien durch Holzprodukte ersetzt werden, desto mehr CO2-Emissionen in die Atmosphäre können also auch verhindert werden. Arno Frühwald von der Universität Hamburg hat das eindeutig beziffert: „… Jeder Kubikmeter Holz, der als Ersatz für andere Baustoffe dient, reduziert die CO2-Emissionen in der Atmosphäre um durchschnittlich 1,1 Tonnen CO2 ...“ (Quelle: „Holzprodukte sind Kohlenstoffspeicher“, proHolz, Artikel nur auf Deutsch verfügbar)
Holz steigert auch die Ressourceneffizienz um ein Vielfaches: Es wächst nach und ist regional verfügbar. Die Fläche der Steiermark beispielsweise besteht zu mehr als 60 Prozent aus Wald. Jedes Jahr wächst mehr Wald nach, als geerntet wird. Es steht uns also genügend von diesem wertvollen Rohstoff zur Verfügung.
Richard Stralz ist Vorstandsvorsitzender der Mayr-Melnhof Holz Holding AG, Obmann von proHolz Austria und Aufsichtsratsvorsitzender des Holzclusters Steiermark.
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